Thornesbreed – GTRD

25. November 2015
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Thornesbreed_GTRD_frontEs ist tatsächlich schon zwölf Jahre her, dass mit “THE SPLENDOUR OF THE REPELLENT“ der erste Langspieler von THORNESBREED veröffentlicht wurde. Sonderlich viel hat sich bei den Herren aus Zwickau seitdem leider nicht getan, erschien mit “273.15 DEGREES BELOW ZERO“ lediglich eine rund 20-minütige EP, die mittlerweile allerdings ebenfalls schon wieder einige Lenze auf dem Buckel hat. Wer die Truppe um “Sermon“ auf Grund dessen jedoch bereits für sich als tot erklärt hat, wurde in diesem Sommer eines Besseren belehrt, meldeten sich die Sachsen doch überraschend mit einem Vertrag bei Art Of Propaganda sowie einem neuen Album namens “GTRD“ zurück.

All die Jahre sind dabei durchaus nicht spurlos an THORNESBREED vorübergezogen, sodass der aktuelle Output mit dem frühen Material von “THE SPLENDOUR OF THE REPELLENT“ nicht mehr viel gemeinsam hat. Wurde auf dem Erstlingswerk noch ungestümer Death Metal mit gurgelnden Growls zelebriert, erweisen sich die acht Kompositionen von “GTRD“ als pechschwarze Hymnen, in denen der eigenen Wurzeln nur noch in einigen vereinzelten Momenten gedacht wird. Dies ist angesichts der faszinierenden Klangwelten, in die THORNESBREED stattdessen vordringen, ein durchaus positive Entwicklung.

Diese sind zwar von der gleichen hasserfüllten und bedrohlichen Atmosphäre gekennzeichnet, wie einst das brachiale Debütalbum, doch greift die Formation dieser Tage auf andere Stilmittel zu deren Erschaffung zurück, sodass experimenteller Black Metal das dominierende Element ist, das sich zu keiner Sekunde von Genregrenzen einengen lässt. Auf diese Weise lassen THORNESBREED intelligent strukturierte Arrangements mit einer riffgewaltigen Instrumentalarbeit entstehen, deren Spektrum von einer infernalischen Raserei mit wahnwitzigen Blasts sowie giftigem Gekeife in “Not A Second From Oceans To Frozen Wastelands“ oder “Dividua Anima Pt. I“ bis hin zu den mächtig walzenden Downtempopassagen in “Perpetual Stigmata“ samt dem knarzigen Tieftöner und donnernden Growls reicht. Erweitert wird diese unheilvolle Klangkulisse sowohl von unverzerrten und effektunterlegten Sechssaitern, als auch gesprochenen Passagen oder kurzen Samples, die den morbiden Charakter von “GTRD“ nochmals unterstreichen. Somit agieren THORNESBREED während des kompletten Werkes auf einem enorm hohen Niveau, sodass selbst ein epischer Koloss wie “Horns Ov Gaia“ auf Dauer vielschichtig bleibt und ein wahrhaft intensives Hörerlebnis garantiert.

Insofern gelingt es THORNESBREED ein durch und durch starkes sowie reifes Werk vorzulegen, mit dem die Abstinenz der vergangenen Jahren ein wenig entschädigt werden kann. Bei einem derartigen Potential sollten die Herren eine solch lange Auszeit künftig allerdings möglichst vermeiden.

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