Trident – Shadows

Trident_Shadows_frontAuch mehr als zwei Dekaden nach ihrer Veröffentlichung, sind die Songs von “THE SOMBERLAIN“ und “STORM OF THE LIGHT’S BANE“ zeitlose Klassiker des nordischen Schwarzstahls, die in all den Jahren nicht einen Hauch ihrer dunklen Magie verloren haben. Während einige Gruppierungen wie THULCANDRA oder BANE das musikalische Erbe von DISSECTION mittlerweile in einem mehr als angemessenen Rahmen angetreten haben, wird häufig vergessen, dass die ehemaligen Mitglieder der schwedischen Truppe zum Teil ebenfalls noch aktiv sind, wie etwa Johan Norman. Dieser gründete bereits nach der Inhaftierung von Nödtveidt in 1997 gemeinsam mit Tobias Kellgren den direkten Ableger SOULREAPER und meldet sich nun mit seiner aktuellen Formation TRIDENT auf der Bildfläche zurück.

Eine wirklich neue Formation ist TRIDENT dabei eigentlich gar nicht, existiert das Quintett doch schon seit 2007 und hat mit “WORLD DESTRUCTION“ sogar einen ersten Langspieler via Regain Records veröffentlicht. Da dieser allerdings bereits fünf Jahre zurück liegt und damals nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit erschaschen konnte, holen die Skandinavier nun mit einem frisch unterzeichneten Vertrag bei War Anthem Records und “SHADOWS“ zum zweiten Schlag aus. Wie nicht anders zu erwarten, präsentieren TRIDENT auf dieser vier Tracks umfassenden EP traditionellen Black/Death Metal der schwedischen Schule, wie ihn auch schon NECROPHOBIC, UNANIMATED oder DISSECTION zelebrierten. Dabei bemühen sich die Herren aus Stockholm jedoch um einen möglichst eigenen Stil und vermengen melodische Eingängigkeit mit hasserfüllter Raserei. Eine Rezeptur, die zwar nicht besonders innovativ sein mag, im Falle von Songs wie “Dark Nordic Rage“ oder “The Aftermath“ aber durchaus ansprechend umgesetzt wird, treffen hier doch fiese Riffs und brachiale Drums aufeinander und erzeuen eine absolut infernalische Aura, in der sich immer wieder harmonische Leads die Herrschaft erkämpfen. Zwar preschen TRIDENT nicht während der gesamten Laufzeit der EP derart gnadenlos voran und reduzieren das Aggressionslevel etwa im starken Titeltrack ein gutes Stück, doch ist das Material durchgängig kraftvoll gestaltet und verliert zu keiner Sekunde von seinem Biss und seiner Dynamik.

Zugegeben, das Konzept hinter “SHADOWS“ bringt kaum neue Ideen mit sich und doch versprühen die energiegeladenen Songs mit ihrem stürmischen Charakter einen reizvollen Charme. Wer also zwischen den nächsten Durchläufen von “DARKSIDE“ und “ANCIENT GOD OF EVIL“ auch einmal zu einer aktuellen Platte greifen möchte, darf TRIDENT daher gerne antesten.

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