Verberis – Vorant Gnosis

Es lässt sich zweifelsohne ganz vortrefflich darüber streiten, ob es sich bei den musikalischen Ergüssen von VERBERIS um angeschwärzten Death Metal oder todeslastigen Black Metal handelt, wollen die Songs der aktuellen EP doch keine wirklich eindeutige Antwort auf diese Frage geben. Immerhin lässt sich sicher sagen, dass “VORANT GNOSIS“ ein enorm fieser und dunkler Brocken ist, der nach “VASTITAS“ sowie “VEXAMEN“ nicht nur die kleine Vorliebe der anonymen Neuseeländer für den fünftletzten Buchstaben des Alphabetes konsequent fortführt, sondern zudem erneut ein absolut massives Werk im Stil von Truppen wie MALTHUSIAN oder TEMPLE NIGHTSIDE geworden ist.

Handelte es sich bei den Tracks des Demos und des Debütalbums noch um eher kurze und brachiale Hassbatzen, die mit ordentlich Geschwindkeit aus den Boxen dröhnten, entdecken VERBERIS auf der vorliegenden Veröffentlichung den Hang zum unheilvollen Downtempo, dem in lediglich zwei überlangen Kompositionen namens “Vorant“ und “Gnosis“ mit einer üppigen Gesamtspielzeit von mehr als einer halben Stunde hemmungslos gefröhnt wird. Es geht hinab in finstere Abgründe, in denen verzweifelte Schreie durch die pechschwarze Dunkelheit hallen, die sich nur an den gleich mächtigen Säulen vor ihnen auftürmenden Riffs orientieren können, deren erdiger Klang vom dumpfen Poltern des Schlagwerkes begleitet wird. Nur vereinzelt brechen VERBERIS aus dieser lähmenden Tristesse aus und entfachen ein loderndes Inferno, dessen Flammen sich rasant in alle Richtungen ausbreiten, um alles Lebende zu verschlingen. Ebenso kontrastreich fügen sich in “Gnosis“ nur leicht angezerrte Leads in das kraftvolle Riffing und sorgen für eine enorm dichte Atmosphäre mit angenehmer Eingängigkeit.

Trotz dieser wirklich packenden Passagen sowie den vielen starken Ideen, wird “VORANT GNOSIS“ nicht davor bewahrt, in eine gewisse Monotonie zu entgleiten, sind die beiden Tracks für den gebotenen Inhalt doch einfach ein wenig zu lang. Dies trifft besonders auf “Gnosis“ zu, der mit der Hälfte der Spielzeit ein wahres Ungetüm in der Schnittmenge von Doom, Death und Black Metal hätte werden können, so allerdings ab einem gewissen Punkt nur noch schwerfällig und langatmig wirkt.

Somit verschwenden VERBERIS auf diese Weise leider viel ihres Potentials und sorgen dafür, dass “VORANT GNOSIS“ zwar noch immer ein ordentliches Werk ist, jedoch wohl nicht den Status erreichen wird, den viele der Ansätze verdient hätten. Links liegen lassen sollte die EP dennoch kein Genrefreund.

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