Discreation – Interview

Discreation

DISCREATION treiben nun seit knapp anderthalb Dekaden ihr Unwesen in der heimischen Death Metal Szene und haben ihren Stil in all dieser Zeit konstant weiterentwickelt, was auch dem aktuellen Langspieler namens „PROCREATION OF THE WRETCHED“  erneut deutlich anzuhören ist. Bei EVILIZED spricht Gründungsmitglied und Gitarrist Sebastian über die Gründe für diese musikalische Entwicklung und die weiteren Pläne für die Zukunft.

I. Zunächst einmal vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für dieses Interview nehmt. Wie ist dieser Tage die Stimmung im Hause DISCREATION? Angesichts der Tatsache, dass Ihr gerade einen Deal mit F.D.A. Rekotz abgeschlossen habt und Euer neues Album in Kürze erscheint, könnte es ja nicht besser laufen, oder?!

So ist es. Wir haben uns riesig gefreut, dass wir mit „Procreation Of The Wretched“ bei FDA landen konnten. Die ersten Reaktionen seitens der Presse sind auch sehr vielversprechend so dass wir nun auf den Release hinfiebern. Die Stimmung ist also in der Tat bestens!

II. Wie bereits angesprochen, erscheint in wenigen Wochen mit “PROCREATION OF THE WRETCHED“ Euer mittlerweile vierter Langspieler und zur Zeit werden für diesen die ersten Reviews veröffentlicht. Wie würdet Ihr die Platte selbst in einigen Worten zusammenfassen und inwiefern unterscheidet sie sich Eurer Meinung nach von ihrem Vorgänger?

Seit unserer EP „Plague And Fire“ arbeiten wir daran, straighter, härter und düsterer zu werden. „Procreation Of The Wretched“ ist der vorläufige Höhepunkt dieser Entwicklung. Vom direkten Vorgänger „The Silence Of The Gods“ unterscheidet sich die Platte einerseits im Sound aber auch was das Songwriting angeht. Auf „The Silence Of The Gods“ wollten wir die Songs möglichst geradlinig halten während wir auf der neuen Platte wieder mehr drauf geachtet haben, dass die Songs überraschende Wendungen haben und generell etwas mehr passiert.

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III. Die bisherigen Kritiken der Platte sind durchweg positiv ausgefallen und mir persönlich gefällt die Vielschichtigkeit von Songs wie “Descending To Abysmal Darkness“ oder “To Cosmic Shores“ mit ihren sowohl brachialen, als auch atmosphärischen Passagen sehr gut. Welche Strategie verfolgt Ihr beim Komponieren eines neuen Albums? Betrachtet Ihr während des Enstehungsprozesses jeden Song zunächst nur für sich alleine oder bereits im Kontext des gesamten Werkes, sodass Ihr auf ein leitendes Motiv hinarbeiten könnt?

Strategie wäre zuviel gesagt, aber wir haben zu Beginn des Songwritingprozesses gesagt, dass wir eine dystopische und düstere Stimmung erschaffen wollen. „Descending To Abysmal Darkness“ war der erste Song den wir für die Platte geschrieben haben und an dem haben wir uns im folgenden orientiert, was insbesondere die Melodik und die damit eingergehende Atmosphäre angeht. Tatsächlich ist es diesmal so gewesen, dass wir uns nicht nur gefragt haben, ob ein Riff oder eine Idee gut ist, sondern auch ob sie düster genug ist.

IV. Steht ein lyrisches Konzept hinter “PROCREATION OF THE WRETCHED“ oder verarbeitet Ihr in den einzelnen Songs ganz unterschiedliche Thematiken?

Ein Konzept gibt es nicht, alle Songs haben unterschiedliche Inhalte. Es gibt ein paar offensichtlichere Texte wie zum Beispiel „Megacorpse“ oder „Descending To Abysmal Darkness“. Einige wie „Your Good Shelter“ oder „Dead Certainties“ haben dagegen mehrere Ebenen und laden den Hörer ein, den Text für sich zu interpretieren.

V. Im Laufe der Zeit hat sich die stilistische Ausrichtung von DISCREATION deutlich gewandelt und der Melodic Death Metal der frühen Werke ist fast vollständig zu Gunsten eines wesentlich roheren und ursprünglicheren Sounds gewichen. Welche Faktoren waren hierfür verantwortlich?

Als Peter und ich die Band gründeten, haben wir kaum unsere Instrumente beherrscht, waren aber dennoch vom Wunsch besessen, Death Metal zu kreieren. Die Musik hat sich dann mit unseren Fähigkeiten gewandelt und für die melodische Ausrichtung war auch maßgeblich unser ehemaliger Gitarrist Matthias Okon verantwortlich. Über die Jahre gingen die Vorstellungen dann aber immer weiter auseinander, was schließlich zur Trennung führte. Danach mussten wir uns neu finden. Unser Geschmack in Sachen Death Metal hat sich ebenfalls weiterentwickelt und so hat es sich ergeben, dass wir den Pfad des melodischen Death Metals verlassen haben und mehr denn je nach Finsternis, Härte und Ernsthaftigkeit streben.

Sebastian_DiscreationVI. Spiegelt letztendlich auch das neue Logo, das ihr im Zuge der Veröffentlichung von “PROCREATION OF THE WRETCHED“ präsentiert, diese musikalische Weiterentwicklung wieder?

Definitiv. Das neue Logo drückt aus, was ich eben erläutert habe. Gleichzeitig ist es eine Referenz an die klassischen Logos der Achtziger und Neunziger. Wir haben über die Jahre verschiedene Logos ausprobiert, waren aber nie wirklich zufrieden. Mit dem neuen Logo gehen wir sozusagen back to the roots, da es eine Abwandlung unseres ersten Logos darstellt, das auf „The Great Curse“ und „Order To Advance“ zu finden ist.

VII. Bisher habt Ihr lediglich zwei Konzerte für dieses Jahr bestätigt. Dürfen Eure Fans noch ein paar weitere Termine erwarten?

Ja, bis jetzt stehen 7 Konzerte fest und an weiteren arbeiten wir. Demnächst werden wir die Termine bekannt geben.

VIII. Der Fokus der kommenden Shows wird ja sicherlich auf dem aktuellen Material liegen. Habt Ihr bereits eine Auswahl getroffen, welche der neuen Tracks Ihr in die Setlist aufnehmen werdet und nach welchen Kriterien wählt Ihr die Songs generell aus?

Wir haben noch keine Setlist ausgearbeitet. Wir werden sicherlich zwischen 4 und 6 Songs von der neuen Platte spielen. Aber auch älteres Material wird auf jeden Fall berücksichtigt. Was die Auswahl der Songs angeht orientieren wir uns immer erst mal daran, was uns selbst am meisten Spaß macht. Wenn man dann ein paar Konzerte gespielt hat, sieht man welche Songs gut ankommen, und welche eher weniger. Es gibt ja durchaus Songs die aus welchen Gründen auch immer live nicht funktionieren. Die werden dann natürlich aussortiert.

IX. Wie sehen Eure Pläne für die nahe Zukunft aus? Werdet Ihr sofort wieder an neuem Material arbeiten oder Euch erst einmal eine kreative Pause gönnen?

Wir arbeiten bereits an neuem Material. Nach der letzten Platte hatten wir eher das Gefühl, eine kreative Pause zu brauchen. Diesmal ist es anders und wir sind nach wie vor inspiriert. Vielleicht beflügelt uns auch, dass „Procreation Of The Wretched“ bisher so gut ankommt. Das motiviert natürlich ungemein. Trotzdem ist die Priorität jetzt erstmal so viele Gigs wie möglich zu spielen, um unsere neuen Songs live zu präsentieren.

X. Die letzten Worte gehören wie immer Euch…

Vielen Dank für euren Support. An die Leser: Checkt „Procreation Of The Wretched“ und sagt eurem lokalen Veranstalter, dass er uns buchen soll! Only Death Is Real!!

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