Ered – Night Of Eternal Doom

CDBO12V1.pdfAngesichts des derzeitig völlig überfluteten Marktes für extreme Musik, kann eine allzulange Auszeit einer reinen Undergroundband rasch das Genick brechen, sollte sie bei den einstigen Anhängern auf Grund der fehlenden Präsenz in Vergessenheit geraten. In einem solchen Fall ist schon eine ziemlich starke Veröffentlichung nötig, um sich im undurchsichtigen Chaos unzähliger Kapellen durchzusetzen und seinen ehemaligen Ruf zurückzugewinnen. Eine solche legen nun ERED aus Barcelona vor, die nach ihrem letzten Output erneut fünf Jahre zur Fertigstellung eines neuen Langspielers benötigten.

Auf ihrer mittlerweile dritten Platte namens “NIGHT OF ETERNAL DOOM“ knüpfen die vier Herren nahtlos an ihr bisheriges Schaffen an und huldigen ihren schwedischen Idolen, die allerdings nicht aus Stockholm stammen, wie dies der aktuelle Trend vermuten lassen könnte. Stattdessen zelebrieren ERED angeschwärzten Death Metal der frühen Tage, wie er heutzutage kaum noch auf einem solchen Niveau dargeboten wird. Innerhalb weniger Sekunden entfachen die Spanier mit klirrenden Riffs und tosenden Blasts ein loderndes Inferno, mit dem die harsche Marschrichtung des folgenden Materials umgehend klar gestellt wird. Dabei erweisen sich die elf Songs mit solch stimmungsvollen Titeln wie “Ancient Abominations“ oder “Black Coffins And Funeral Curses“ als durchaus intelligent strukturiert, legen ERED doch enorm viel Wert auf ein abwechslungsreiches Songwriting. Ohne sich in blinder Raserei festzufahren, lockern die Katalanen ihre pechschwarzen Hassbatzen mit eingängigen Leads auf und verfallen zuweilen in ein bedrohliches Downtempo, welches wie etwa im finsteren Opener für einige atmosphärische Momente sorgen kann. Wer nun befürchtet, derartige Elemente würden die Brachialität von “NIGHT OF ETERNAL DOOM“ mindern, kann jedoch beruhigt werden, wird das Aggressionslevel des Albums von den gnadenlos sägenden Gitarren sowie den keifenden Vocals kontinuierlich recht hoch gehalten.

Ein wirkliches Feuerwerk frischer und unverbrauchter Ideen darf von ERED dennoch nicht erwartet werden und so erinnern die spanischen Satansjünger mit dem melodisch geprägten “Dark Temple Congregation“ ein wenig an NECROPHOBIC beziehungsweise mit dem brachiale Riffing von “Ripped From The Abyss“ an MARDUK in ihren Anfangstagen, während sich in “Nocturnal Revelations“ eindeutige Parallelen zu “Freezing Moon“ wiederfinden lassen. Trotzdem ist “NIGHT OF ETERNAL DOOM“ letztendlich eine ansprechende Platte samt vielschichtigen Songs mit einer ordentlichen Produktion.

Somit dürften ERED vor allem für all diejenigen von Interesse sein, die Werke wie “DARKSIDE“ oder “DARK ENDLESS“ zu ihren Favoriten zählen, fängt “NIGHT OF ETERNAL DOOM“ doch genau den Geist eben jener Epoche ein.

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