Deadbird – III: The Forest Within The Tree
Auf den ersten Blick wirkt es zunächst, als handle es sich bei “III: THE FOREST WITHIN THE TREE“ um ein abgedrehtes Album mit intensiv drogen-geschwängertem Stoner Rock, spricht doch zumindest das eigenwillige Artwork in Verbindung mit dem ungewöhnlichen Titel scheinbar genau diese Sprache. Schnell zeigt sich bei den ersten Tönen jedoch, dass dies nicht der Fall ist, verfolgen DEADBIRD aus Arkansas, die sich mit dem vorliegenden Werk volle zehn Jahre nach ihrem letzten Langspieler mit einem neuen Vertrag bei 20 Buck Spin wieder zurückmelden, einen gänzlich anderen musikalischen Ansatz. Es ist zum Teil derber Sludge mit zahlreichen rockigen Anleihen, den die fünf Fans von EYEHATEGOD auf ihre Platte gepackt haben.
Derartig heftig und wütend wie das morbide Quintett aus New Orleans gehen DEADBIRD allerdings nicht ans Werk, wird “III: THE FOREST WITHIN THE TREE“ zu Beginn von zarten Akustikgitarren und einem verträumt knarzenden Bass eröffnet, über denen sich sanft klarer Gesang mit viel Gefühl legt, der ebenfalls im nachfolgenden “Luciferous Heart“ den Ton angibt, wenngleich der mehr als 7-minütige Track sofort deutlich kraftvoller ausfällt. Es ist zunächst schwermütiger Doom Metal, den die stellenweise sehr verspielten Riffs formen, wenngleich DEADBIRD gegen Ende einen plötzlichen Wechsel hin zum einem kantigeren Sound voller Wut vollziehen und mit den rauen Vocals ebenfalls einen deutlich härteren Kurs fahren. Im weiteren Verlauf des Albums vollzieht sich dieser waghalsige Spagat zwischen doomigem Rock und heftigem Sludge noch des Öfteren, bricht in fast allen acht Tracks immer wieder die nahezu permanent unterschwellig brodelnde Aggression aus DEADBIRD heraus, die dann plötzlich mit einem deutlich harscheren Riffing und kehligen Growls ihrem Zorn freien Lauf lassen. Dementsprechend reihen sich rotzige Hassbatzen wie “Bone & Ash“ an eher melancholische Kompositionen wie “Heyday“ mit nachdenklich gestimmtem Gesang.
Nicht immer geht dieses keinesfalls neue Rezept so richtig auf, dümpelt das wohl spährisch gemeinte Gitarrenarrangement in “11:34“ eher belanglos vor sich hin und “Heyday“ will trotz viel Variation auch nicht so recht auf den Punkt kommen. Demgegenüber stehen mit “Alexandria“ als auch “Brought Low“ jedoch ein paar ausdrucksstarke Songs mit schönen Ideen, sodass “III: THE FOREST WITHIN THE TREE“ insgesamt ein durchwachsenes Album geworden ist.
Genrefans dürfen ruhig ein Ohr riskieren, sollten allerdings kein allzu beeindruckendes Comeback von DEADBIRD erwarten. Antesten lässt sich “III: THE FOREST WITHIN THE TREE“ übrigens auf der Bandcampseite des Labels.