Atomwinter – Sakrileg

12. Dezember 2022
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Nachdem ihre bisherigen Alben in einem regelmäßigen Abstand von drei Jahren veröffentlicht wurden, haben sich ATOMWINTER für ihren aktuellen Langspieler deutlich mehr Zeit gelassen, liegt der Release von „CATACOMBS“ doch schon fast volle fünf Jahre zurück. Somit ist auf „SAKRILEG“ nun endlich auch mal Florian Bauer als neuer Vocalist zu hören, obwohl dieser schon vor einer ganzen Weile bei den Göttingern angeheuert und bereits erfolgreich den ein oder anderen Liveauftritt absolviert hat. Abgesehen von diesem erneuten Besetzungswechsel am Mikrofon, hat sich nur wenig verändert, bleiben ATOMWINTER ihrer Linie weiterhin treu und liefern klassischen Old School Doom / Death Metal, der sich wie schon auf dem Vorgänger am schwedischen Elchtod orientiert.

Auf eine finstere Einleitung, für die sich abermals ein minimalistisch gespieltes Cello verantwortlich zeigt, folgt mit „Ov Blood And Flesh“ eine wahres Inferno, in dem ATOMWINTER sämtliche Register ziehen und mit fies knarzenden Riffs und treibenden Drums in weniger als drei Minuten sehr deutlich klar stellen, dass nach sie ihrer längeren Abstinenz endlich wieder mit voller Kraft zurück sind. Ohne die rasante Geschwindigkeit zu drosseln, geht es mit „The Lungs Ov Hell“ ebenso brachial weiter, scheinen sich die vier Niedersachsen im drückenden Uptempo sehr wohl zu fühlen. Der erste Ausflug in doomige Abgründe wird aber gleich im Anschluss in „Brutal Scriptures“ begangen, walzen sich ATOMWINTER hier mit tonnenschweren Gitarren durch eine pechschwarze Finsternis und klingen herrlich bösartig. Die keifenden Growls von Florian Bauer klingen dabei schon anders, als jene seines Vorgängers, fügen sich aber trotzdem perfekt in das heftige Treiben ein, ohne das Gefühl einer radikalen Veränderung zu vermitteln. Auch wenn der Schwerpunkt auf „SAKRILEG“ insgesamt doch eher auf die Hau-Drauf-Passagen in „Cryptic Death“ oder dem groovigen Titeltrack mit seinem grandiosen atmosphärischen Finale gelegt wird, sind es meist die schwerfälligeren Songs, die die intensivste Stimmung erzeugen, wie das sich qualvoll dahinkriechende „Born Into Iron Coffins“ zum Abschluss nochmal sehr schön unter Beweis stellt. Es ist aber letztendlich die ausgewogene Mischung aus Beidem, die „SAKRILEG“ zu einem richtigen starken Album werden lässt, das mit seinem dynamischen Songwriting keinerlei Wünsche offen lässt.

Lediglich bei der Produktion von Thorsten Sauerbrey fällt es nicht ganz leicht, zu entscheiden, ob der massiv drückende Sound von „SAKRILEG“ nun besser oder schlechter als der eher düstere, gruftige von „CATACOMBS“ gefällt. Aber auch abgesehen davon, haben ATOMWINTER ein mächtiges Werk erschaffen, mit dem hoffentlich der letzte Schritt aus dem Underground auf die größeren Bühnen dieser Welt gelingen wird.

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