Ethereal Shroud – They Became The Falling Ash

1. September 2021
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In wenigen Wochen wird mit „TRISAGION“ nicht nur der zweite Langspieler von ETHEREAL SHROUD erscheinen, sondern ebenfalls ein Reissue des sechs Jahre alten und mittlerweile komplett vergriffenen Debütalbums, des seit 2013 aktiven Soloprojektes von Joe Hawker. Es handelt sich um eines von insgesamt drei musikalischen Projekten, die der 28-jährige Multiinstrumentalist von der Isle Of Wright nahezu vollständig alleine betreibt. Werden auf der kommenden Platte immerhin ein paar Gastmusiker zu hören sein, übernahm der britische Einzelkämpfer noch auf dem Erstlingswerk bis hin zur Gestaltung des Artworks sowie der Produktion alle anfallenden Aufgaben selbst und es muss unumwunden zugestanden werden, dass ihm all dies hervorragend gelungen ist.

Unterwegs ist ETHEREAL SHROUD in den sich stellenweise gar nicht allzu fremden Welten des düsteren Funeral Doom Metal und epischen Atmospheric Black Metal, die auf „THEY BECAME THE FALLING ASH“ zu grandios aufeinander abgestimmte Klanglandschaften verschmolzen werden. Trotz der überschaubaren Anzahl von lediglich drei Tracks, bringt es der Rundling auf eine mehr als stattliche Laufzeit von gut einer Stunde, sodass den einzelnen Songs enorm viel Raum gegeben wird, ihre ganz besonderen Reize zu entfalten. Zu diesen gehört etwa das handwerkliche Geschick, eine durchdringende Hoffnungslosigkeit mit kurzen Momenten majestätischer Erhabenheit zu durchsetzen, sodass die bittere Verzweiflung, die in einem mehr als 20-minütigen Koloss wie „Look Upon The Light“ zu Beginn unbarmherzig vorherrscht, letztendlich nie die Oberhand gewinnt. Umgesetzt wird dies zumeist mit sehr emotionalen Gitarrenmelodien, die nie in Kitsch abdriften und stattdessen eine greifbare, innige Sehnsucht vertonen. Eine eher untergeordnete und trotzdem wichtige Rolle nehmen die Keyboards ein, die weniger mit ausfüllenden Klangteppichen, als vielmehr mit verspielten Details ihren Beitrag zu „THEY BECAME THE FALLING ASH“ leisten und im rohen Sound zudem nicht allzu dominant herausstechen.

Es fällt bei solch langen Stücken schwer, bestimmte Passagen besonders hervorzuheben und doch existieren sie, diese gewissen Augenblicke, in denen sich der Hörer in einer menschen-verlassene Winterlandschaft, wie jener des Artworks wiederfindet und sich plötzlich klein und unbedeutend vorkommt. Doch funktionieren diese Sequenzen meist nur im Kontext der gesamten Komposition richtig gut, sodass „THEY BECAME THE FALLING ASH“ ein Werk ist, dem schon die ganze Stunde gewidmet werden muss, soll es seine volle Wirkung entfalten. Diese dürfte für Fans von NORTT, SHAPE OF DESPAIR als auch SUMMONING gleichermaßen reizvoll sein.

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