Impalement – The Impalement

30. September 2020
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Es fällt durchaus leicht, das kürzlich erschienene Debütalbum von IMPALEMENT nach dem ersten Hördurchlauf als ziemlich billige Kopie von BELPHEGOR abzustempeln. Unterstrichen wird dieser Eindruck von den beiden invertierten Kreuzen im Schriftzug, die unweigerlich an jenes der österreichischen Kapelle erinnern, während sogar das detailreiche Artwork von „THE IMPALEMENT“ das wesentlich schlichter gestaltete Motiv von „LUCIFER INCESTUS“ nachzustellen versucht. Es sei an dieser Stelle allerdings davon abgeraten, die Platte vorschnell als unnötiges Plagiat links zu liegen zu lassen, zeigt sich mit ein wenig Geduld, dass IMPALEMENT doch ihre eigene Note haben.

Zunächst jedoch ist der enorme Einfluss früher BELPHEGOR absolut nicht zu überhören, entfesselt „THE IMPALEMENT“ einen mit viehischer Brutalität nach vorne preschenden Bastard aus Black und Death Metal samt pfeilschnellen Leads, schrillen Pinched Harmonics und somit nahezu sämtlichen Trademarks der infernalischen Saitenarbeit eines gewissen Helmuth. Dieser steuert übrigens höchstpersönlich eines seiner markanten Gitarrensolos in „Satan’s Fire In My Eyes“ bei. Ein flüchtiger Blick auf die Besetzung von IMPALEMENT zeigt, wie der Kontakt zu den Kollegen aus dem Nachbarland zustande gekommen ist, wurde die Platte von Florian Klein eingetrommelt, der vor seiner jetzigen Tätigkeit bei BETHLEHEM und GOAT TORMENT einige Jahre lang als Session-musiker bei BELPHEGOR aktiv war. Dies bedeutet weiterhin, dass die Felle auf „THE IMPALEMENT“ mit einer solch tödlichen Präzision und Inbrunst verprügelt werden, dass es eine wahre Freude ist, gehört „Torturer“ zweifelsohne zur Sperrspitze im Genre. Die restlichen Instrumente werden von „Beliath“ übernommen, der durch seine langjährige Arbeit bei NARGAROTH und MOR DAGOR ebenfalls hinlänglich bekannt sein sollte.

Es ist auf Grund der langjährigen Erfahrungen aller beteiligten Personen nicht verwunderlich, dass „THE IMPALEMENT“ für ein Debütwerk erstaunlich stark und versiert ausfällt, überzeugen sowohl die kraftvolle Produktion, als auch natürlich das vielschichtige Songwriting. Wie bereits zu Beginn erwähnt, bietet dieses nämlich weitaus mehr, als sich zunächst vermuten lässt. Abseits des derben Geprügels ist die Platte ziemlich melodisch und stellenweise erinnern die verspielten Leads sogar dezent an schwedischen Melodic Death Metal und mit wehmütigen Akustikgitarren zum Ausklang von „Within The Court Of Rats“ sowie einem sanften Wellenrauschen und einigen gesprochenen Zeilen von Sarah Jezebel Deva in „I Am All “ wird auch die atmosphärische Komponente des Albums stets hoch gehalten. Etwas mehr Variation hinsichtlich der Geschwindigkeit hätte „THE IMPALEMENT“ trotzdem nicht geschadet, sind die stampfenden Rhythmen in „Alma Pater“ eine willkommene Abwechslung zu den sonst dominierenden Blasts, die sich nur selten eine längere Verschnaufspause gönnen.

Somit ist letztendlich die ausbaufähige Dynamik an „THE IMPALEMENT“ zu kritisieren, würde die wahnwitzige Schlagzeugarbeit noch besser zur Geltung kommen, wenn „Torturer“ nicht permanent auf voller Leistung drauf los dreschen, sondern vielmehr herausragende Akzente mit seinem Spiel setzen würde. Ein richtig gutes Werk, auf dem nicht nur auf brachiale Härte gesetzt wird, liefern IMPALEMENT mit ihrem Erstlingswerk selbstverständlich dennoch ab.

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