Slaughter Messiah – Cursed To The Pyre

26. April 2020
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Wer sich fragt, was genau eigentlich aus „Lord Sabathan“ seit seinem Weggang von ENTHRONED geworden ist, der findet mit dem ersten Langspieler von SLAUGHTER MESSIAH in diesem Frühjahr die passende Antwort. Bei eben dieser Truppe ist er nämlich schon seit fast zehn Jahren als Bassist und Vokalist aktiv. Natürlich waren die vier Belgier in all dieser Zeit nicht komplett untätig, sodass „CURSED TO THE PYRE“ nicht den erste Output der Band darstellt und in der Vergangenheit immerhin schon ein paar EPs sowie Demos veröffentlicht wurden. Leicht überfällig ist das Debütalbum, welches bei High Roller Records erscheint, nach vier Jahren der Stille zuletzt allerdings dennoch geworden.

Es muss zur Verteidigung von SLAUGHTER MESSIAH jedoch erwähnt werden, dass die längere Abwesenheit durchaus sinnvoll zur Optimierung des ohnehin schon ansprechenden Songwritings genutzt wurde, sodass sich „CURSED TO THE PYRE“ nicht als ein weiteres belangloses Werk mit polterndem Black/Thrash Metal erweist, sondern vielmehr einige durchdachte Facetten bereithält. Herrschte auf den ersten Demoveröffentlichung noch ein wesentlich roherer Sound, zeigen sich die Herren mittlerweile gereifter und ihre Songs pointierter, wobei dies keinesfalls bedeuten soll, dass nicht trotzdem tüchtig der grobe Prügel geschwungen wird. Gerade bei Stücken wie „Pouring Chaos“ oder „Descending To The Black Flame“ wurde der schmissige Titel mehr als passend gewählt, bricht hier ein messerscharfes Riffgewitter los, in dem die gellenden Schreie von „Lord Sabathan“ schrill aufblitzen. Zwischendrin wird die treibende Geschwindigkeit immer mal wieder gedrosselt und die Spannungskurve mit einem walzenden Midtempo aufrecht erhalten. Dazu kommen ein paar wirklich tolle Leads, die nicht nur in infernalische Saitenakrobatik ausarten, sondern ebenfalls melodische Momente erzeugen. Wird dann zu Beginn von „Pyre“ und im finalen „Fog Of The Malevolent Sore“ mit epischen Gitarrenparts noch an DESTRÖYER 666 oder BATHORY erinnert, ist die vielschichtige Klangkollage nahezu perfekt.

All dies lässt „CURSED TO THE PYRE“ zu einem absolut gelungenen Werk werden, auf dem kerniger Thrash Metal mit reichlich schwarz- und todesmetallischen Referenzen an die 80er Jahre und einflussreiche Kapellen wie POSSESSED, DESTRUCTION oder DEATH vermengt werden. Bitte mehr davon! Übrigens dürfte dem aufmerksamen Betrachter des diabolischen Motivs des Artworks die starker Ähnlichkeit zum Cover der letzten Platte von CONDOR auffallen. Für beide Gemälde zeigt sich „Rok“ von SADISTIC EXEKUTION verantwortlich, der offenbar der Meinung war, seine damalige Idee für SLAUGHTER MESSIAH noch ein weiteres Mal verwenden zu können.

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